URSPRUNGSLAND:
GROSSBRITANNIEN

Rassengeschichte:
Die Rassegeschichte des Englischen Cocker
Spaniels reicht weit in die Geschichte
zurück. So sind spanielähnliche Hunde zum
ersten Mal auf geprägten Silbermünzen aus
der Zeit von Philipp II. von Makedonien (382
- 366 v. Chr.), dem Vater von Alexander dem
Großen, abgebildet.
Die Zucht des Spaniels in seiner heutigen
Form beginnt erst 1873 mit der Gründung des
ersten „Kennel Clubs“ in England. Hier
unterschied man bereits drei Hunderassen.
Den Field Spaniel, den „springing“
(Springer) Spaniel und den „cocking“
(Cocker) Spaniel. Die Bezeichnung Cocker
leitet sich von „Woodcock“ (Waldschnepfe)
ab, dem damals vornehmlichen Jagdziel der
Cocker Spaniel. Die Herkunft der Bezeichnung
Spaniel hingegen ist nicht so eindeutig
geklärt.
E. DE LANGLEY beschreibt in seinem Buch
„Maystre of game“ (14. Jhd.) den Spaniel als
einen Hund, der von Spanien nach England
kam, obwohl es in der alten spanischen
Jagdliteratur keine Hinweise auf
spanielähnliche Hunde gibt, während J.
CASTAING (1969) schrieb, dass sich der Name
Spaniel von dem französischen Verb „espanir“
(niederlegen) ableitet, was der Nutzung der
Tiere bei der Jagd entspricht.
Zuerst wurde der Englische Cocker Spaniel in
Devonshire und Wales gezüchtet und hier vor
allem von Dr. W. W. Boulton gefördert.
Dieser gewann mit seiner Hündin „Rhea“ in
den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts
viele Preise. Die Hündin „Rhea“ war auch die
Mutter zweier für die Cockerzucht
bedeutender Hunde „Captain“ und „Rose“. In
das restliche Europa gelangten die
Englischen Cocker Spaniel erst im Jahre
1886. Aus diesem Jahr stammen die
Eintragungen von drei englischen Tieren,
nämlich von zwei braunweißen Rüden und einer
braunweißen Hündin in dem Band II des
Schweizer Hundestammbuchs. Zu dieser Zeit
unterschied man auch noch zwei Typen von
Cocker Spaniels, den „Setter“ - und den
wesentlich massigeren „Cob“ - Typ, der aber
nach und nach verdrängt wurde. Im
„Centralblatt für Jagd – und Hundeliebhaber“
(1902) schrieb ein Jäger, dass der Cocker
Spaniel sich jetzt auch Literatur 4 langsam
wieder seiner ursprünglichen Form nähern
würde. Der Vorstellung eines idealen Cocker
Spaniels entsprach damals die schwarzweiße
Hündin „Cigale de St. Marcellin“. Diese war
mit einem Stockmaß von 33 cm relativ klein
und hatte eine sehr spitze Schnauze. Nach E.
Hauck (1967) wird der Cocker Spaniel in
seiner heutigen Erscheinungsform seit den 30
- er Jahren des 20. Jahrhunderts gezüchtet.
Seine Kopfform soll durch die Einzüchtung
von Irish Settern entstanden sein. Die
Englischen Cocker Spaniels erfreuen sich in
ganz Europa einer hohen Popularität. So
stieg die Zahl der registrierten Welpen im
Jagdspaniel Klub e.V. seit 1970 stetig an
und der Englische Cocker Spaniel hielt
Einzug in die Top Ten der beliebtesten
Familienhunde.
Auch veränderte sich die Nutzungsart des
Englischen Cocker Spaniels. Während er
früher rein als Jagdhund geführt wurde, wird
er heute wegen seines freundlichen
Charakters vorwiegend als Familienhund
gehalten. Dies spiegelt sich auch im
Zuchtbuch des Jagdspaniel Klubs in
Deutschland wieder. So haben von 4300
registrierten Englischen Cocker Spaniels im
Jahr 1962 nur noch 81 eine Gebrauchs – bzw.
Anlagenprüfung als Jagdhund absolviert.
Nach Österreich wurde er um die
Jahrhundertwende eingeführt.

Verwendung:
Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde der Cocker
Spaniel fast ausschließlich als Stöberhund
eingesetzt. Aber schon in den zwanziger und
noch mehr in den dreißiger Jahren war er als
Familienhund verbreitet. Vor allem in den
Jahren 1950 bis 1970 begann die große Zeit
des Begleithundes Cocker Spaniel. Er machte
so sehr Furore, dass er in die Liste der
zehn in Deutschland am verbreitesten Rassen
aufstieg, und in der Liste der Top Ten hat
er sich bis heute gehalten. Damit
zusammenhängend ging seine Bedeutung als
Jagdhund zumindest gemessen an der
Gesamtpopulation zurück. Heute ist eher
wieder eine Renaissance des jagdlich
geführten Cocker Spaniels zu erkennen.

Erscheinungsbild :
Der Cocker Spaniel ist der typische Spaniel,
in Körper, Haar und Farbe elegant wirkend,
mit kurzem, geradem Rücken, leicht zur
Kruppe abfallend, breiter und tiefer Brust
mit flachem Übergang in die Lendenpartie.
Ein in Gebäude, Haar und Farbe typvoller
Hund.

Wesen:
Der Cocker Spaniel ist sanftmütig und
liebevoll und nicht nachtragend. Er ist aber
sehr lebhaft und froh und sogar ziemlich
überschwänglich. Als Stöberhund für
Waldschnepfen, Wachteln und Flugwild wird er
oft auch als kinderfreundlicher Familienhund
geschätzt.

Charakteristika:
Der Cocker Spaniel
ist sanftmütig und liebevoll und nicht
nachtragend. Er ist aber sehr lebhaft und
froh und sogar ziemlich überschwänglich. Als
Stöberhund für Waldschnepfen, Wachteln und
Flugwild wird er oft auch als
kinderfreundlicher Familienhund geschätzt.
Fröhliches Wesen mit unermüdlichem
Rutenspiel, zeigt eine typische eifrige
Bewegung, hauptsächlich beim Folgen einer
Spur, unerschrocken in unwegsamem Dickicht.

FCI - Standard Nr. 5 / 28. 11. 2003 / D
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 8,
Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde
Sektion 2: Stöberhunde mit
Arbeitsprüfung.

KOPF / OBERKOPF:
Schädel: Gut
entwickelt, klar gemeißelt, weder zu fein
noch zu grob.
Stopp:
Ausgeprägt, in der Mitte zwischen
Nasenspitze und Hinter- Hauptbein
platziert.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm:
Genügend groß zur leichten Aufnahme
schwacher Witterung.
Fang:
Quadratisch.
Kiefer / Zähne:
Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen
und vollständigen Scherengebiss, wobei die
obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum
über die untere greift und die Zähne
senkrecht im Kiefer stehen.
Backenpartie:
Nicht hervortretend.
Augen: Grob,
aber nicht hervorstehend. Dunkelbraun oder
braun, niemals hell, aber bei Leberbraunen,
Leberbraunschimmel und Leberbraun/Weißen
dunkelhaselnußfarben,
harmonierend mit dem Haarkleid; mit einem
intelligenten und sanften Ausdruck, aber
hellwach, leuchtend und fröhlich; straffe
Lidränder.
Behang:
Lappig, in Augenhöhe angesetzt. Leder dünn,
bis zur Nasenspitze reichend. Gut bedeckt
mit langem, glattem, seidigem Haar.
HALS: Mittlere
Länge, muskulös. Schön eingelassen in gut
schräge Schultern. Trockener Hals.

KÖRPER:
Kräftig, kompakt.
Obere Profillinie:
Fest, gerade, von Ende der Lende bis zum
Rutenansatz hin leicht geneigt.
Lenden: Kurz
und breit.
Brust:
Brustkorb gut entwickelt, Tiefreichendes
Brustbein, weder zu breit noch zu eng in der
Front; Rippen gut gewölbt.

RUTE:
Kupiert: Weder
so kurz, dass die unermüdliche, fröhliche
Bewegung beim Arbeiten nicht sichtbar wäre,
noch so lang, dass sie beeinträchtigt wäre.
Unkupiert:
Leicht gebogen, von mäßiger Länge, in gutem
Verhältnis zur Größe des Körpers, so dass
das Erscheinungsbild ausgewogen ist; im
Idealfall in ihrer Länge nicht unter die
Sprunggelenke reichend. Kräftig am Ansatz,
sich zu einer feinen Spitze verjüngend; zum
Körperhaar passend gut befedert. Lebhaft
bewegt, auf einer Ebene nicht oberhalb der
Rückenlinie getragen, jedoch nie so tief,
dass der Eindruck von Ängstlichkeit
entsteht.
(Unsere Cocker Spaniel werden nicht Kupiert)

GLIEDMASSEN
VORDERHAND:
Läufe von guter Knochenstärke, gerade,
ausreichend kurz für konzentrierte
Kraftentfaltung; nicht zu kurz, um nicht den
enormen Eifer zu beeinträchtigen, der von
diesem großartigen Jagdhund erwartet wird.
Schultern:
Schräg und trocken.
HINTERHAND:
Breit, gut gerundet, sehr muskulös. Läufe
von guter Knochenstärke.
Kniegelenk: Gut
gewinkelt.
Hintermittelfuß:
Unter dem Sprunggelenk kurz, wodurch viel
Schub ermöglicht wird.
PFOTEN: Fest,
dick gepolstert, der Katzenpfote ähnlich.
GANGWERK:
Einwandfreie Aktion, mit viel Schub und
Raumgriff.

HAARKLEID
HAAR: Glatt,
seidige Beschaffenheit, niemals drahtig oder
wellig, nicht zu reichlich und niemals
lockig. Gebäude, Vorderläufe und Hinterläufe
über dem Sprunggelenk gut befedert.

FARBE:
Verschiedene. Bei Einfarbigen kein Weiß
erlaubt auber an
der Brust.

GRÖSSE UND GEWICHT:
Ungefähre Höhe:
Rüden 39 - 41 cm (15 ½ - 16 ins.); Hündinnen
38 - 39 cm (15 - 15 ½ ins.).
Ungefähres Gewicht:
12.5 - 14.5 kg (28 - 32 lbs.)

FEHLER: Jede
Abweichung von den vorgenannten Punkten muss
als Fehler angesehen werden, dessen
Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der
Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss
hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden des
Hundes.
Hunde, die deutlich
physische Abnormalitäten oder
Verhaltensstörungen aufweisen, müssen
disqualifiziert werden.
Rüden müssen
zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden
aufweisen, die sich vollständig im Hodensack
befinden.

Dieser geänderte Standard ist ab April 2004
in Kraft getreten.
